Plakate: Serviervorschlag

Der Serviervorschlag ist nicht nur eine rechtliche Absicherung sondern kann gleichzeitig auch ein Schlag ins Gesicht sein. Die abgebildeten Serviervorschläge sind perfektionistische Idealrepräsentationen, die nicht einmal im Fotostudio so ausgesehen haben. Food-Styling, Fotografie und Bildbearbeitung kreieren Eindrücke, die wir oft einfach hinnehmen. Wir kaufen im Supermarkt Lebensmittel, die wir nicht sehen können und sind nach dem auspacken von dem Aussehen des Produktes enttäuscht. Manchmal suggerieren die Abbildungen eine gesunde Ernährung obwohl der Inhalt alles andere als das ist. Egal ob das Produkt mit modernen 3D-Programmen aus dem Nichts errechnet oder per Hand illustriert wurde, vieles wird mit dem Wort gekennzeichnet.

In dem Zusammenhang mehr irritierend als aufklärend. Ein Wort das normalerweise ganz klein und unauffällig platziert wird, steht hier groß und plakativ. Dazu ein Serviervorschlag der unmöglich genauso serviert werden könnte. Oder doch? Eventuell brauchen wir nur einen passenderen neuen Begriff. Beim Einkauf sind wir uns dessen bewusst dennoch gibt es immer eine bestimmte Gruppe die sich täuschen lässt und enttäuscht wird. Gerade Kinder lassen sich von unrealistischen Produktabbildungen beeinflussen.

Wir müssen versuchen nicht nur Erwartungen beim Konsumenten zu wecken sondern diese auch zu erfüllen und am besten zu übertreffen. Hier meine Plakatserie „serving suggestion“, die auf diese Unstimmigkeit aufmerksam macht. Nicht nur, dass schon längst die Bilder zusammengesetzt werden sondern bald überhaupt nicht mehr real sind. Diese Motive bewegen sich noch zwischen Realität und Virtualität und zeigen, dass auch Fooddesign schon in naher Zukunft mit 3D-Programmen nicht mehr von tatsächlichen Serviervorschlägen zu unterscheiden sind.



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